Liebes Logbuch,

alle reden von „Workation“ – Wir wollen´s jetzt wissen und starten den Selbstversuch. Donnerstag, 3:30 Uhr geht´s los. Vor uns liegen 4 Tage in Pomer, Kroatien, an Bord der Aliana / EuroYachting: 50 Fuß Barfussluxus vom Feinsten. Die Erwartungen sind hoch.

Um 8:30 ein kurzer Moment des schlechten Gewissens – Normalerweise hätten wir schon 2 bis 3 Stunden Arbeit hinter uns – pfuuh Tag eins und schon zu spät bei der Arbeit … Aber das holen wir auf, ganz sicher. 9 Uhr Ankunft in Pomer. Yachthafen, Wir sehen Aliana schon von der Ferne: Eine stolze Schönheit in weiß und anthrazit, beeindruckend.

Marlene erwartet uns schon im Büro, und nach einem kurzen Plausch dürfen wir an Bord. Erste Einweisung von Skipper Michi in schönstem Schwäbisch. Wir befinden uns schließlich nicht im Hotel, sondern auf einem Boot, da gelten eigene Regeln (Stichwort Doppelkipplichtschalter mit Spezialfunktionen). Dummerweise muss die Yacht noch gedreht werden, so kommen wir unverhofft zu einer kleinen Bucht-Runde – inklusive Rose & Jack-Moment mit passender Gesangseinlage. Fühlt sich momentan noch mehr nach -ation als nach work- an.

Nachdem alles verstaut und der Kühlschrank mit Vorräten gefüllt ist, wird´s auch schon Mittag: Siesta-Time! Aber erst eine kleine Abkühlung im Meer – Luft 34, Wasser 24 Grad – herrlich! Danach haben wir das Gefühl, wir sollten doch mal schnell die Emails checken und uns versichern, dass die Welt nicht jetzt sofort von uns gerettet werden muss. WLAN läuft, Welt steht noch, alles gut. Ein kurzes Online Meeting: „Nein, das ist kein Outlook-Hintergrundbild, ehrlich!“ Glaubt uns kein Mensch.

Gegen 16 Uhr – nach einem zweiten erfrischenden Sprung ins Wasser und einer kleinen Runde mit dem Dingi (Gummiboot mit Außenborder – schneller als es aussieht) – finden wir erstmals die Zeit, uns in Ruhe mit Notizbuch und Laptop niederzulassen. Ich finde meinen Platz auf der Flybridge: Ein erhabenes Gefühl. Weiter Blick, salzige Luft, Wellen plätschern, Möwen kreischen, Gemurmel der Menschen rundherum – man fühlt sich als Teil des Ganzen, aber ein bisschen über den Dingen.

Fazit Tag 1: Auf jeden Fall einen halben Tag Zeit nehmen zum Ankommen, besser noch einen ganzen.